„Die Aktualität klingt an, wenn Billinger von ihren Vorfahren in einer Region Bessarabiens erzählt, die heute zur Ukraine gehört, sich so selbst verortet in der Historie und danach zum alten „Codo“-Hit von DÖF, dem besungenen Hass die Stirn bietend, mit ausgestreckten Armen umherdüst. Oder wenn die Asiatin davon berichtet, wie sich das Gefühl der Zugehörigkeit in Deutschland verändert, wenn sie allein einer Gruppe Rechter begegnet. Die anderen bleiben ungerührt.
Der Mensch als Mitglied einer Gruppe, Beziehungen ausweichend und doch von ihnen beeinflusst. Billinger und Schulz analysieren das aus verschiedenen Perspektiven. Als es noch ganz persönlich um sie geht, ist das spannend. Das Dreier-Team schließt ab mit kraftvollen Interpretationen, gespickt mit Elementen der Kampfkunst, synchron, doch ohne Berührung. Trotz hoher Dynamik wirkt das emotionslos. Wenn das die Botschaft sein sollte, dass es kühl bleibt, wenn das Zwischenmenschliche fehlt, ist sie angekommen“. Frankfurter Rundschau
„‚Geteilter Abend‘ ist ein klug konzipiertes und abwechslungsreich dargebotenes Stück, das unverkennbar mit Widersprüchen arbeitet.“ Westfälische Nachrichten
„Einerseits spricht sie [Billinger] über sehr Persönliches (…) andererseits taucht so viel Allgemeines auf, dass es leicht wird, Verbindungen zu anderen Biographien und Körpern herzustellen, das Geteilte zu sehen. (…) Wesentlich stärker in den Vordergrund rückt im zweiten Teil der Tanz. Eine unisono getanzte, nuancenreiche Choreographie zeichnet ihn aus, die auf das körperlich Geteilte und Eigene setzt. Erst ganz zum Schluss kommen Billinger und Schulz noch einmal selbst auf die Bühne und fügen sich in die Choreographie ein: Ein geteiltes Ende eines dichten und vielschichtigen Abends.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung