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Kummerkasten Menschenstadt (speaking pieces #1)

Glasdach, Holzfassade, voll begehbar und Platz für zwei samt Tisch, Stühlen und Mikrofon – mit dieser Großraumvariante einer Meckerbox besetzten wir im vergangenen Herbst öffentliche Orte in der Düsseldorfer und Frankfurter Innenstadt und luden zusammen mit unserem Team Passanten zum Gespräch ein: Was ärgert Sie? Was sollte sich ändern? In regen, nachdenklichen oder empörten Dialogen meckerten sich zahlreiche Bewohner des 21. Jahrhunderts ihre Erfahrungen, Weltanschauungen und widersprüchlichen Forderungen von der Seele. Mit Kummerkasten Menschenstadt holen wir die Meckerbox inklusive Inhalt ins Theater und machen die Bühne zum vielstimmigen Echoraum einer deutschen Großstadt. Hier wird nun öffentlich, was unter der Oberfläche ihrer sozialen Choreografie schwelt: Wichtiges und Triviales, Persönliches und Politisches, Einfaches, Komplexes, Zufälliges und Verstreutes. „Kummerkasten Menschenstadt“ gibt der politischen Lust und wütenden Traurigkeit der partizipierenden Bevölkerung einen polyphonen Körper, der mit sich selbst im Clinch liegt.

Dauer: 3h inkl. Pause mit Verpflegung

Konzept, Inszenierung: Verena Billinger & Sebastian Schulz. Von und mit: Jungyun Bae, Oliver Bedorf, Julia Blawert, Caroline Creutzburg, Nicolas Niot. Sound: Carina Premer. Entwurf Hütte: Jonathan Banz, Rosalie Schweiker. Hüttenbau: Arnold Frühwald, Hagen Bonifer. Produktionsleitung: Nicole Dahlem-Schwind. Fotos: Florian Krauß. Produktion: Billinger & Schulz. Koproduktion: FFT Düsseldorf, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main. Gefördert durch Kunststiftung NRW, NATIONALES PERFORMANCE NETZ (NPN) Koproduktionsförderung Tanz aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, Kulturamt Frankfurt am Main, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Presse/Kritiken

Kummerkasten Meckerbox – ein Gesprächsangebot

Wir haben an verschiedenen Orten in Düsseldorf und Frankfurt eine Hütte aufgebaut und zur  direkten Meinungsäußerung eingeladen. Als Passanten und Bewohner des 21. Jahrhunderts wurden Sie nach Unmut, Hoffnung, nach Geschichten und Gedanken gefragt, nach Wut und Frustration, nach Utopien und bitterer Realität. Was bekümmert Sie? Was ist das Wichtigste in Ihrem Leben? Wie könnte die Welt anders sein? Die gesammelten Aussagen wurden zur Grundlage und zum Skript für das Theaterstück „Kummerkasten Menschenstadt“.

Konzept, Inszenierung: Verena Billinger & Sebastian Schulz. Mitarbeit: Julia Blawert, Carina Premer. Entwurf Hütte: Jonathan Banz, Rosalie Schweiker. Hüttenbau: Arnold Frühwald, Hagen Bonifer. Produktionsleitung: Nicole Dahlem-Schwind. Fotos: Billinger & Schulz, Christian Herrmann, Hanna Knell. Produktion: Billinger & Schulz. Koproduktion: FFT Düsseldorf, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main. Gefördert durch Kunststiftung NRW, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Kulturamt Frankfurt am Main, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

computerised movement

„We were born, born to be alive.” Wir suchen nach Anzeichen des Lebens in einem virtuellen Körper. Langeweile, Erschöpfung und Melancholie einer Spielfigur, die nicht gebraucht wird. Simulierte Anwesenheit und virtuelle Gefühle erzeugen Bewegungen, die sagen: Ich bin hier, ich bin für Euch da. Computerzombies, Körper im Standbymodus, oder ein trauriges joyPET. Seht uns mit der 3D-Brille, von vorne als Bild und von hinten, wie wir da im Raum stehen.

Von und mit  Verena Billinger, Caroline Creutzburg, Philipp Karau, Tümay Kılınçel, Nicolas Niot, Sebastian Schulz, Caroline Spellenberg. Kostüme: Anna Hentschel. Mentor: Gerald Siegmund. Fotos: Jörg Baumann, Florian Krauß, Christoforos Mechanezidis. Dank an: Niranh Chanthabouasy aka Lil‘ Rock.

PET_6: computerised movement ist eine Produktion von Tanzlabor_21 / Ein Projekt von Tanzplan Deutschland.

Presse/Kritiken

Romantic Afternoon *

„Nur einen Kuss – mehr will ich nicht von dir…” Die Ärzte

Heute schon geküsst? Die Frau, den Mann, Mutter, Schwester, Vater, Kind? Aus Routine, Liebe, Zeitvertreib? Wer küsst wen und wann, wo und warum? Welchen Wert hat ein Kuss und welche Wirkung kann er entfalten? Distanz überbrücken, Frieden schaffen, Sympathie ausdrücken, Auftakt sein für mehr Intimität? Welche Gefühle schwingen mit? Fremde dabei beobachten – was löst das in uns aus? Jeder küsst jeden, und das ist auch gut so? Wo bleibt der Besitzanspruch, die Eifersucht? Ab wann wenden wir uns, peinlich berührt, ab? In einem ebenso melancholischen wie ironischen Kuss-Reigen, von Verena Billinger und Sebastian Schulz mit sechs Performern auf den Punkt gebracht, wird das Publikum all diesen Fragen ausgesetzt: Ein unterhaltsamer und aufschlussreicher Selbstversuch. (Programmtext Favoriten Festival)

Küsse in der Öffentlichkeit sind nah, innig, distanzlos, flüchtig, leidenschaftlich. Wir schauen zu und beobachten an uns selbst: spontane Einfühlung, Voyeurismus, Scham, Abwehr, Schmunzeln. Wir werden berührt, deuten Haltungen, vermuten Gefühle. Die Küsse werden zu Zeichen, die wir lesen, aber nicht entziffern können. Wir bleiben zurück mit Vermutungen über Fremde, einem physischen Eindruck und unserer uneindeutigen Reaktion.
Romantic Afternoon * ist eine Choreographie für eine Gruppe von sechs Darsteller_innen, die sich ununterbrochen küssen. Sie schlingen die Arme umeinander, halten sich fest, wechseln Positionen und Partner. Sie benutzen Gesten für Emotionen, die nicht da sind, nehmen Haltungen äußerlich ein und simulieren Intimität. Sie produzieren künstliche Affekte und erzeugen so Verhältnisse, die gewöhnlicher Gefühle und Sicherheiten entbehren.
Als exzessive Ausdrucksmaschine bedient sich Romantic Afternoon * der Mechanismen einer inszenierenden und inszenierten Öffentlichkeit und fragt dabei nach den Bedingungen der Möglichkeit echter Gefühle. (Programmtext Freischwimmerfestival)

Konzept, Choreographie: Verena Billinger & Sebastian Schulz. Von und mit Jungyun Bae, Ludvig Daae, Tümay Kılınçel, Robert Redmer, Juli Reinartz, Uri Turkenich. Fotos: Billinger & Schulz, Florian Krauß,  Gerhard F. Ludwig. Gefördert durch dsa/ das-schau-an.de, Crespo Foundation, Kulturamt Gießen, Stiftung van Meeteren, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Die Performance wurde produziert im Rahmen von „FREISCHWIMMER 2011 – Neues aus Theater, Performance und Live Art. Rückzug ins Öffentliche“. Das Freischwimmerfestival wurde gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds, des Kulturamtes der Stadt Düsseldorf, der Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung, des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur Österreich, der Kulturabteilung der Stadt Wien, der Stadt Zürich Kultur, von Migros-Kulturprozent und der Fachstelle Kultur Kanton Zürich.

Die Vorstellungen in Stockholm, Bratislava, Sofia und Wonju wurden gefördert durch das Goethe- Institut.
Die Vorstellungen in Bratislava und Sofia wurden unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Tanz International, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Die Vorstellungen in Sofia und Wonju wurden gefördert durch iDAS nrw.

Presse/Kritiken

Dream Land: How Things Go

Zehn Jahre ist es her, da erarbeiteten der belgische Choreograph Ives Thuwis und zehn Jugendliche am FFT Düsseldorf gemeinsam ihr erstes Tanzprojekt. Konzipiert für ein erwachsenes Publikum wurde das Stück zum sensationellen Überraschungserfolg. Auch wenn mittlerweile fast alle der damals Beteiligten einen künstlerischen Beruf ausüben, steht doch außer Frage, dass sich ihre ästhetischen und persönlichen Ansichten und Vorlieben in höchst unterschiedliche Richtungen entwickelt haben. Dennoch hat man sich all die Jahre über im Auge behalten und kommt nun für „Dream Land: How Things Go“ erstmals wieder gemeinsam auf der Bühne als Kollektiv zusammen: Dort zielt die gemeinsame Suche auf eine „Poetik der Utopie“, die eine Wiederbegegnung, ein Wiedererkennen ermöglicht, abseits aller professionellen Rüstungen, künstlerischer Haltungen, theatraler Techniken und tänzerischer Attitüden. All diese gilt es beherzt abzustreifen oder lustvoll zu demontieren – eine tief berührende wie subversiv komische Sisyphos-Übung, getrieben von der Ahnung, dass Menschen etwas substanziell verbindet, das unauslöschlich, vielleicht aber auch unerreichbar bleibt.

Von und mit Verena Billinger, Alice Ferl, Tümay Kılınçel, Jenja Korolov, Nicolas Niot, Oliver Roels, Sebastian Schulz, Ives Thuwis

Eine Koprodukion von dsa, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt/Main, Forum Freies Theater Düsseldorf, Campo/het KIP Gent. Gefördert durch die Kunststiftung NRW, das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Unterstützt durch das Artist-in-Residence-Programm von Tanzlabor_21 / Tanzbasis Frankfurt_Rhein_Main.

Presse/Kritiken