Archiv der Kategorie: Allgemein

Billinger & Schulz laden ein

Wir begeben uns mit der Gesprächsreihe Billinger & Schulz laden ein auf das für uns ungewohnte Territorium des Kunstgesprächs und laden jeweils zwei Gäste aus Performance, Kunst und Theorie zu kollegialem Tête-à-Tête und kritischem Dialog ein. Die Doppelinterviews fangen dabei mit kurzen (performativen) Darstellungen der Positionen und aktuellen Gedanken der eingeladenen Gäste an und öffnen sich dann zum Gespräch über gegenwärtige Themen aus Kunst und Kulturpolitik, Theater und Theorie.

Billinger & Schulz laden ein #3:
Christine Biehler & Marlin de Haan

In der dritten Ausgabe von Billinger & Schulz laden ein widmen wir uns der künstlerischen Gestaltung, (Ver)Formung und Inszenierung von Räumen.
Mit unseren Gästen Christine Biehler und Marlin de Haan treffen sich eine Bildende Künstlerin mit Kritik an der Darstellung und eine Theaterregisseurin mit Schwerpunkt Bildhauerei. Aufgrund welcher Kriterien greifen sie in bestehende Architekturen ein? Inwiefern können räumliche Setzungen aufgelöst oder verstärkt werden? Konstruktion oder Dekonstrukion? Und: Wo sind wir als Besucher dabei verortet und was erzählt uns das?

05. Dezember 2017, Eintritt frei.
damenundherren e.V. in den FFT Kammerspielen, Jahnstr. 3, Düsseldorf

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Billinger & Schulz laden ein #2:
Thomas Lehmen & Kathrin Tiedemann

In der zweiten Ausgabe von Billinger & Schulz laden ein treffen wir den Choreographen, Ballsportler aus Leidenschaft und Motorrad-Weltumrunder Thomas Lehmen und die Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des FFT Düsseldorf Kathrin Tiedemann. Beide verkörpern auf unterschiedliche Weise eine eigene Haltung zu Politik im Theater. Unter der Überschrift Entscheidungen und Konsequenz möchten wir mit ihnen darüber sprechen, was gesellschaftliche Relevanz in der Kunst für sie bedeutet, welchen Stellenwert sie aktuell einnimmt oder einnehmen sollte, was „gute“ Kuration ist, und wie sie ihrer eigenen Praxis des Theater-Produzierens und -Auswählens gegenüberstehen. (Wie) Kann man im Freien-Theater-System arbeiten und es (auch noch) konstruktiv für ein Einwirken auf die Gesellschaft nutzen?

08. September 2016, 19.30 Uhr, Eintritt frei.
damenundherren e.V., Oberbilker Allee 35, 40215 Düsseldorf, http://www.damenundherren.de/
Gefördert durch die Kunststiftung NRW und das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf. Im Rahmen der Spitzenförderung wird die künstlerische Arbeit von Billinger & Schulz vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

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Billinger & Schulz laden ein #1:
Alfonso Bordi & Gerald Siegmund

Zum Auftakt der Reihe am 12.05.2016 im Düsseldorfer damenundherren e.V. haben wir Alfonso Bordi und Gerald Siegmund eingeladen, um über Formierte/Formulierende Körper zu sprechen. Beide sind Experten für Form in/der Bewegung und das daraus entstehende Bild. Der eine ist Tänzer und seit Jahren stilprägendes Mitglied der Kompanie VA Wölfl / Neuer Tanz, der andere ist renommierter Theaterwissenschaftler und Tanzkritiker und schreibt insbesondere über das, was Körper gerade dann erzählen, wenn sie nicht da sind oder nicht das tun, was von ihnen erwartet wird. Wir möchten mit ihnen über die Macht und Ohnmacht von Körpern sprechen, über das, was sie sagen und was sie sagen könnten.

 

Really Useful Theater

Für das Perfomance-Symposium Really Useful Theater — Künstlerische Manifeste zu Theater, Performance und Kunst entwickeln wir ein performatives Statement, grüßen das Über-Ich und zwinkern ihm zu.

Auszug aus dem Ankündigungstext zur Fragestellung von Really Useful Theater: „Wenn Theater per se nützlich ist, was geschieht, wenn diese Nützlichkeit zusätzlich aufgeführt wird – zum Beispiel in Form von Partizipation und Integration? Oder ist die Kunst immer schon da am nützlichsten, wo ihre Freiheit am vehementesten gefordert wird? Wie beeinflussen Kuratoren das Geschäft mit der Nützlichkeit von Theater und Kunst? Wenn Tanz und Performance zunehmend ins Museum einziehen, wird ihnen dann jene Flüchtigkeit entzogen, von der viele glauben, dass sie ihr widerständiges Potential ausmacht?“.

Drei Schwestern

nach Motiven von Anton Tschechow

Wieso findet das richtige Leben immer woanders statt? Warum ist die Realität manchmal nicht wirklich da und wieso verspricht ein anderer Ort so oft ein besseres Leben?

In der Tanzperformance Drei Schwestern beschäftigen wir uns mit den Grundmotiven aus Anton Tschechows Drama. Die Töchter aus gutem Hause sind unglücklich und finden doch keinen Ausweg aus ihrer Situation. Drei Schwestern erzählt vor allem eines: Olga, Mascha und Irina kommen mangels Perspektive nicht damit klar, dass dem Leben stets die Trennung von den anderen eingeschrieben ist. Deshalb sind sie melancholisch. Sie wünschen sich etwas Sinnvolles, an dem sie arbeiten können, sie wollen raus aus den Konventionen einer erstarrten Gesellschaft. Sie denken, dass das in Moskau möglich wäre, der Stadt ihrer Herkunft und ihrer Kindheit. Aber es gibt kein Zurück an diesen Ort und das Hängen an der Erinnerung verhindert nur die Entwicklung einer tatsächlichen Zukunftsperspektive. Als körperliche Wesen sind sie an ihren jeweiligen Ort gebunden. Wie schön wäre es da, zumindest telepathisch mit dem Rest der Welt verbunden zu sein und sich all das Unverständnis einmal zu sparen?

Zusammen mit den Tänzerinnen Monica Gillette, Su-Mi Jang und Maria Pires beschäftigen wir uns mit den Themen Erschöpfung und Leere und fragen, welche Motive der Drei Schwestern noch die Existenz des zeitgenössischen Menschen bestimmen. Ausgehend von ihren eigenen Lebenserfahrungen als Tänzerinnen, die, von weit her kommend und ständig unterwegs, nun für einen Moment zusammen an einem Ort sind, spiegeln sie spielerisch die Perspektiven der drei Schwestern. Und kommen am Ende zu ähnlichen Fragen: Wie umgehen, umzingelt von tausend Rollenerwartungen, mit der eigenen Frustration aufgrund von Grenzen, die nur allzu verstehbar und einfach nicht wegzudiskutieren sind? Und: Wie ist es noch möglich, etwas gemeinsam zu tun?

Konzept/Choreografie: Verena Billinger und Sebastian Schulz. Von und mit: Monica Gillette, Su-Mi Jang, Maria Pires. Dramaturgie: Josef Mackert. Kostüme: Marta Theuerkaufer. Assistenz: Caroline Martin. Licht: Jochen Haker. Fotos: Maurice Korbel.
Eine Produktion von Verena Billinger & Sebastian Schulz und dem Theater Freiburg

Presse/Kritiken

UNLIKELY CREATURES (1) who we are

Ob pochende Club-Beats, eine endlose Garderobe oder hautnahe Manipulationen unserer Körper: Wir passen nie ganz rein. In unsere Bilder und Konstruktionen vom Menschen. Stattdessen werden wir etwas anderes, ein Weder-Noch. Immer bleibt etwas übrig, ein Zuviel, ein Zuwenig, das uns vehement um- und antreibt. Seit der Renaissance lässt sich die Kunst der Choreografie hierzu immer wieder neue Lösungen einfallen: Sonnen, Feen, Monster, Nymphen oder Planeten, die sonderbarsten Geschöpfe bevölkern die Bühnen. „Auf gewohnt leise widerspenstige Weise stellt nun das Duo Verena Billinger und Sebastian Schulz gemeinsam mit seinem phantastischen Ensemble in einer eigenen Tanz- und Körperstudie die Frage, welche Unlikely Creatures uns und unserem Bild vom Menschen hier und heute entsprechen.“ (Programmtext Mousonturm)

Konzept, Choreographie: Verena Billinger & Sebastian Schulz. Von und mit: Jungyun Bae, Ludvig Daae, Frank Koenen, Nicolas Niot, Judith Wilhelm. Bühne: Marlin de Haan. Licht: Maika Knoblich. Kostüme: Caroline Creutzburg. Musik, Video: Anton Kaun. Projektorganisation: Melchior Hoffmann, Anne Kleiner. Fotos: Florian Krauß. Produktion: Billinger & Schulz. Koproduktion:  Forum Freies Theater Düsseldorf, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main. Gefördert durch NATIONALES PERFORMANCE NETZ (NPN) Koproduktionsförderung Tanz aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, Kunststiftung NRW, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Kulturamt Frankfurt am Main, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste e.V. mit Mitteln des Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Mit freundlicher Unterstützung durch das Residenzprogramm PACT Zollverein in Essen.

Presse/Kritiken

PODIUMSDISKUSSION zur Nachwuchsförderung im zeitgenössischen Tanz

Mit:

Prof. Dr. Wagner (Kunststiftung NRW)
Cornelia Albrecht (Kuratorin und Kulturmanagerin)
Jascha Sommer (Initiative Cheers for Fears)
Jeroen Fabius (Amsterdam School fort he arts)
Verena Billinger & Sebastian Schulz (Künstler)
Stefan Keim (Moderation; freier Journalist für u.a. DLF, WDR und DIE WELT)

Audio Pieces

Audio Pieces sind drei Tonspuren (2-4 Minuten), die an unterschiedlichen Stellen in Theatern oder Ausstellungsräumen über Kopfhörer laufen. Dabei hat man die Möglichkeit aus dem Fenster zu schauen, die Arbeiten anderer Künstler_innen oder die Räumlichkeiten des Gebäudes parallel anzusehen.

 

Violent Event ˟

Gewalt übt eine tief beunruhigende Faszination auf uns aus. Schlagen, Schneiden, Reißen, Schießen, Zerstückeln – all das scheint uns weit näher, als uns lieb ist. Der deformierte, fragmentierte Körper zieht unseren Blick an und stößt ihn ab, verwirrt unser Einfühlungsvermögen: Grausam, schön. Mit taktischer Schonungslosigkeit entwickeln wir gemeinsam mit unserem fünfköpfigen Ensemble Strategien zur Untersuchung der Gewaltbereitschaft. Dabei erforschen wir die paradoxen Grenzen medialisierter und inszenierter Gewalt und fordern den Schutzraum des Theaters heraus: Wie ist ein Leben möglich, das von Gewalt immer schon durchdrungen ist? Wie lässt sich der Körper in den Kampf werfen, ohne ihn zu opfern?

Konzept, Choreographie: Verena Billinger und Sebastian Schulz. Von und mit Patricia Gimeno, Challenge Gumbodete/Nicolas Niot, Frank Koenen, Sanna Lundström, Lea Martini. Licht: Stine Hertel. Bühne: Camilla Vetters. Kostüme: Charlotte Pistorius. Musik: Anton Kaun. Projektorganisation: Alessia Neumann. Assistenz, Video: Melchior Hoffmann. Fotos: Florian Krauß, Alex Brenner. Produktion: Billinger & Schulz. Koproduktion: Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main, Forum Freies Theater Düsseldorf. Gefördert durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Kunststiftung NRW, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Kulturamt Frankfurt am Main, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Das Gastspiel in Dortmund wurde unterstützt durch die NRW-Gastspielförderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Das Gastspiel in Ljubljana wurde unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Tanz International, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Das Gastspiel in Birmingham, Großbritannien, wurde unterstützt durch die Exportförderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Das Gastspiel in Bangkok, Thailand, wurde unterstützt durch die Exportförderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, durch das Bangkok International Performing Arts Meeting sowie das Goethe-Institut.

„Pitching“ auf der Tanzplattform

Mit dem PITCHING – ursprünglich ein Format aus der Filmindustrie, bei dem in knapper Zeit Filmprojekte potentiellen Interessenten vorgestellt werden – erhalten zehn von der Jury ausgewählte Choreografen die Möglichkeit, ihre künstlerische Arbeit in 20 Minuten dem internationalen Fachpublikum zu präsentieren.

Parade

„Parade“ ist ein nie endender Strom von Bewegungen und Bildern, eine spannende performativ-musikalische Reise, ein endloser Bewegungsablauf von Tänzern, Performern und Musikern. Manchmal ist die Parade explosiv und überwältigend wie ein Feuerwerk, manchmal so fragil wie ein Seiltanz. „Parade“ vereint die Kräfte des Rebellen mit der Andacht einer Prozession. Inspiriert von den Gemälden des belgischen Malers James Ensor prallen leise Töne und energetische Bässe aufeinander, bringen uns zum Lachen und Staunen, erschrecken uns und machen uns traurig. Wie sieht eine Trauerprozession aus? Welche Energie hat ein Karnevalsumzug? Welche eine Protestdemo? Was, wenn der Vorderste stehenbleibt oder es sich drei anders überlegen und umkehren? Wenn der Letzte zum fünfzigsten Mal erschöpft von der Bühne gelaufen ist, marschiert die Erste voller Elan schon wieder durch das Orchester herein…

Erneut realisieren das Tanzlabor_21 und diesmal beide hr-Klangkörper – Bigband und Sinfonieorchester – ein Projekt mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Konzept: Nevski Prospekt * Komposition: Marcel Blatti * Choreografie: Ives Thuwis, Philipp van der Heijden, Sebastian Schulz * Choreografische Mitarbeit: Verena Billinger * Musikalische Leitung: Ed Partyka