Archiv der Kategorie: Allgemein

Zeit / Temps (Paris Try Out)

Die mehrstündige Performance Zeit / Temps (Paris Try Out) ist eine erste Recherche und Experiment zu unserer aktuellen Auseinandersetzung mit Choreographie als Geschichte machendem Konzept der Neuzeit: Wie lebendige Skulpturen verharren sechs Performer_innen in wechselnden Konstellationen auf einer leeren Bühne. Dabei tragen sie unterschiedliche historische Kostüme und begeben sich in ein Spannungsfeld zwischen ihrem inszenierten körperlichen Erscheinen und der Situation, die sie mit den anderen Anwesenden teilen. Sie stehen herum, warten, zögern und verändern manchmal ihre Positionen. Damit treten sie ein ins Bild und in den von der Choreographie historisch eröffneten Raum der Geschichte, den diese in der künstlichen Eigenzeit des Tanzes, als veränderter, transformierter neuer Zeit, der Zeit von Natur und Religion entgegensetzt. Dabei öffnen sie eine Fuge im Raum zwischen Leere und Form, Geschichte und Kontingenz – schauen der Zeit beim Vergehen zu, grüßen die Möglichkeit, lauschen dem Moment und dem Schweigen verklungener Stimmen.

Konzept, Choreographie: Verena Billinger & Sebastian Schulz. Performance: Jungyun Bae, Léonard Engel, Gal Fefferman, Robert Redmer, Robin Rohrmann, Judith Wilhelm. Kostüme: Sandra Li Maennel. Projektorganisation: Mathias Meis. Gefördert durch das Goethe-Institut Paris, iDAS nrw, Produktions- und Ausstellungsplattform basis e.V.

UNLIKELY CREATURES (drei) us hearing voices

Identitätsverwirrte Androiden, alles verschlingende Aliens oder die von einer globalen Klimakatastrophe heimgesuchte Erde: wann immer Menschen den Ausblick in die Zukunft wagen, tun sie dies in einer verworrenen, oft furchterregenden Mischung aus Vertrautem und Unvertrautem, die dem Unwahrscheinlichen einen subversiven Spielraum verschafft. In „us hearing voices“, dem letzten Teil unserer Trilogie über den Menschen als undefiniertes Wesen, öffnen wir diesen „Unlikely Creatures“ der Zukunft die Tanzbühne. Wie in einem Skizzenbuch erfassen, verwischen und übermalen wir Visionen aus Film, Literatur, Wissenschaft, Architektur und Musik. Das große, generationsübergreifende Ensemble changiert dabei zwischen dem Idealbild einer kommenden Gesellschaft und einer epischen Projektionsfläche für die Überhänge, Brüche und Widersprüche, die in gegenwärtigen Körperbildern und Identitätskonstruktionen noch keinen Raum gefunden haben.

Konzept, Choreographie: Verena Billinger & Sebastian Schulz. Von und mit: Jungyun Bae, Magdalena Dzeco, Gal Fefferman, Emil Gempp-Friedrich, Challenge Gumbodete, Lilith Kaupp, Sanna Lundström, Robert Redmer, Robin Rohrmann, Salome Weber, Judith Wilhelm. Bühne: Marlin de Haan. Kostüme: Sandra Li Maennel. Licht: Matthias Rieker. Sound: David Rittershaus. Video: Anton Kaun. Projektorganisation: Sofie Luckhardt. Betreuung Kinder: Marika Ostrowska. Kostümassistenz: Ronja Spies. Digitale Bearbeitung/Herstellung Übermalungen: Marie Köhler. Fotos: Florian Krauß, Marina Weigl. Produktion: Billinger & Schulz. Koproduktion: Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main, FFT Düsseldorf, tanzhaus nrw. Gefördert durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Kulturamt Frankfurt am Main, Kunststiftung NRW, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf. Unterstützt durch das Frankfurt LAB.

Presse

Lächeln für AirBnB / X Shared Spaces

Die Zuschauer werden in einer Privatwohnung, die via AirBnB an Besucher der Stadt vermietet wird, willkommen geheißen.

Konzept, Choreographie: Verena Billinger & Sebastian Schulz. Von und mit Nehle Breer, Christian Löber, Kamel Najma, Bibiana Picado Mendes. Collagen: Billinger & Schulz / digitale Umsetzung: Marie Köhler.

UNLIKELY CREATURES (II) we dance for you

Im zweiten Teil unserer Trilogie zu unwahrscheinlichen Wesen laden wir Sie in eine Arena ein und versprechen: we dance for you. Während Sie sich rund um den Tanzboden platzieren, bringen die Performer_innen ihre Körper zum Vibrieren und Zittern. Nachdem es im ersten Teil um all jene Kreaturen der Tanzgeschichte ging, die davon berichteten, wie wir nie ganz hineinpassen, in unser Bild von uns selbst, beschäftigt sich die aktuelle Choreographie mit den Verzweigungen, Unvereinbarkeiten und Unschärfen der Gegenwart: unserer schönen, gelingenden Zeit, dem Hier und dem Jetzt.

Konzept, Choreographie: Verena Billinger & Sebastian Schulz. Von und mit Jungyun Bae/Magdalena Dzeco, René Huari, Frank Koenen, Sanna Lundström, Robin Rohrmann. Mitarbeit Kostüm: Sandra Li Maennel. Technik: Matthias Rieker, Norbert Zacharias. Mitarbeit Bewegungsrecherche: Hannah Dewor, Léonard Engel, Nicolas Niot. Produktionsassistenz: Sofie Luckhardt. Fotos: Florian Krauß. Produktion: Billinger & Schulz. Koproduktion: Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main, FFT Düsseldorf. Kooperation: Festival Frankfurter Positionen, Kunsthalle Düsseldorf. Gefördert durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Kunststiftung NRW, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Kulturamt Frankfurt am Main, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Presse/Kritiken

First Life – ein Melodram

In First Life – ein Melodram beschäftigen wir uns mit realen und fiktiven Beziehungen, mit Liebe, Schmerzen und Gesellschaft. Obwohl in letzterer recht häufig über Gefühle gesprochen wird, einigt man sich gerne darauf, dass Emotionen zwar wichtig seien, man aber wegen der aktuellen Liaison nicht hysterisch werden solle, dass alles relativ sei. Seltener sagt jemand: „Für mich ist eine glückliche Beziehung das Einzige, das zählt.“ Wir loten den eingeschränkten Verhandlungsspielraum aus und spielen mit der Nähe zum Publikum. Dabei widmen wir uns dem so unrealistischen und naiven wie zugleich legitimen Anspruch der Gefühle auf einen glücklichen Ausgang von Geschichten, die eigentlich, zum Beispiel weil besagte Gefühle sich geändert haben, bereits zu Ende sind.

Konzept und Performance: Verena Billinger & Sebastian Schulz. Mitarbeit: Arnita Jaunsubrēna, Iva Sveshtarova. Musik: Markus Mehr. Licht: Katharina Stephan. Fotos: Florian Krauß. Gefördert durch Kulturamt Frankfurt, Kulturamt Gießen und die HTA. Mit freundlicher Unterstützung des Residenzprogramms PACT Zollverein in Essen. First Life – ein Melodram ist eine Kooperation zwischen Verena Billinger und Sebastian Schulz, Künstlerhaus Mousonturm und Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen im Rahmen der Hessischen Theaterakademie.

Presse/Kritiken
Artikel Frankfurter Rundschau

Podiumsdiskussion AUSREDEN

AUSREDEN – KUNST ZWISCHEN PERFORMANCE UND VERSTELLUNG

An diesem Nachmittag sollen die Darsteller*innen als zentraler Bestandteil des Theaters zu Wort kommen: Was zeichnet die aktuellen freien Theaterproduktionen aus, welche ästhetischen Alternativen und neuen Ansätze des Darstellens werden entwickelt oder wiederentdeckt?

Mit der einfachen Opposition Schauspieler vs. Performer lässt sich die heutige künstlerische Praxis nicht erfassen. Wir beobachten ein zunehmendes Ausdifferenzieren dessen, was Darstellende auf der Bühne sein und machen können, Methoden und Nicht-Methoden, die sie anwenden und eine Zunahme verschlungener und vielseitiger Ausbildungswege. Worauf lässt sich diese Vervielfältigung der Darstellungsweisen zurückführen? Und wie definieren die Darstellenden selber ihre Aufgabe auf der Bühne? Welche Haltung haben sie jeweils zum Bühnengeschehen? Was passiert, wenn performative Ansätze und traditionelle Institutionen aufeinandertreffen?

Im gemeinsamen Gespräch interessiert u.a. wie diese Haltung „hergestellt” wird, bzw. was authentisch ist oder wirkt. Welche Rolle haben Körper, Text oder autobiographischer Verweis in welchem Zusammenhang? Sind im Neoliberalismus nicht alle dabei, Authentizität nur noch darzustellen? Oder müssen wir uns von der Unterscheidung zwischen Kopie und Original – auch im Theater, oder erst recht dort – langsam verabschieden?

Mit Verena Billinger (Billinger & Schulz), Justine Hauer (Fringe Ensemble Bonn / Tatort Konstanz), Matthias Lilienthal (Intendant Münchner Kammerspiele), Mieke Matzke (She She Pop)
Moderation: Tobi Müller

Eine Veranstaltung von Favoriten 2016 und dem NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste in Zusammenarbeit mit dem Impulse Theater Festival.

REWORK: Ausstellung

REWORK: Ausstellung ist der erste Teil einer Reihe, in der wir eine Auswahl unserer bisherigen Arbeiten wiederaufnehmen und überarbeiten. Wir beginnen dabei mit einer Serie von Installationen und Videoarbeiten, die in den Jahren 2005 bis 2012 entstanden sind. Diese Arbeiten an der Schnittstelle von darstellender und bildender Kunst waren bisher nur in Frankfurt, Gießen, Offenbach und Essen zu sehen. Gleichzeitig fügen wir drei 2016 entstandene, neue Arbeiten hinzu. Insgesamt geht es dabei darum die alten Arbeiten in ihrer Ausführung und ihren Fragestellungen zu erinnern und zu rekonstruieren und sie dann in Bezug auf aktuelle Beobachtungen zu befragen. Bewusst haben wir uns dabei mit unseren (performativen) Installationen für Arbeiten entschieden, die aus dem Rahmen des auf Aufführungen fokussierten Theaterbetriebs oft herausfallen, und stellen damit die Frage nach dem systemischen und institutionellen Auflösen von und Festhalten an Genregrenzen noch einmal zur Disposition. Gleichzeitig verfolgen wir die Fragen unserer künstlerischen, choreographischen Arbeit in anderen Medien weiter und insistieren auf die Zeitlichkeit von Rezeption, ihren sich im Theater und im Museum jeweils gleichen Ereignischarakter: In diesem Sinne ist ihre Ausstellung trotzdem auch eine Aufführung, ist sie „performativ“ und vielleicht sogar Theater.

Konzept, Choreographie: Verena Billinger  & Sebastian Schulz. Produktionsleitung: Melchior Hoffmann. Assistenz: Nicolas Niot, Carina Graf. Fotodokumentation: Marie Köhler. Produktion: Billinger & Schulz. Koproduktion: FFT Düsseldorf. Gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Arbeit Versuche Pferd (absent horse) wurde vom Favoriten Festival koproduziert und ist in Zusammenarbeit mit der Köln International School of Design, Prof. Andreas Muxel entstanden.

Link zur Einführung von Irina Raskin

Versuche Pferd (absent horse)

Eine Installation, ein Tanz, ein Körper, aber keine Menschen. Ein mechanisches Pferd dreht seine Kreise, eine Folie steht in der Luft, Lichtpunkte galoppieren durch den Raum. Sind sie Objekt, sind sie Subjekt? Sind sie jenseits von beidem? In seinen Bewegungen beschwört das Pferd romantische Automaten, barocke Bühnentiere und die ersten Experimente des Kinos ebenso herauf wie die post-humane Zukunft.

Idee, Konzept: Verena Billinger & Sebastian Schulz. In Zusammenarbeit mit Studierenden der Köln International School of Design (KISD): Julia Alfeo, May Arryan Bachtiar, Luna El-Arja, Kira Eßer, Amir Hazan, Alexander Kaschuba, Trevor McCready, Ashley Morgan, Marcel Müller, Benjamin Raabe; Prof. Andreas Muxel. Produktionsleitung: Melchior Hoffmann. Produktion: Billinger & Schulz. Koproduktion: Forum Freies Theater Düsseldorf und FAVORITEN 2016. Gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.